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Die Hoffnung stirbt zuletzt: „Rising Darkness“, eine Ausstellung von Brigitte Jurack.

von Dan, 7. Oktober 2025

Die aus Düsseldorf stammende Künstlerin Brigitte Jurack hat am 1. Oktober 2025 im Victoria Gallery & Museum ihre neueste Ausstellung „Rising Darkness“ den Deutschlernenden der Universität Liverpool vorgestellt.

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Wer ist Brigitte Jurack?

Die Künstlerin Brigitte Jurack kommt aus Düsseldorf und lebt seit über 30 Jahren im Vereinigten Königreich. Neben ihrer Arbeit als Künstlerin arbeitet sie als Dozentin an der Manchester School of Art, wo sie auch ihren Doktortitel erworben hat.

Interessanterweise hatte Jurack ursprünglich nicht vor, Kunst zu studieren. Zunächst studierte sie Religion und Germanistik auf Lehramt, stellte jedoch schnell fest, dass dies nicht die richtige Entscheidung für sie war. Sie hat sich dann entschieden, sich für ein Kunststudium mit ihrem Abiturportfolio zu bewerben, weil Kunst ihr immer Spaß gemacht hat. Jurack wurde von einer Studentin gefragt, ob ihre Ausbildung, vor allem als Religionslehrerin, ihre Kunst beeinflusst, oder Religion eine Rolle in ihrer Kunst spielt. Ihre Antwort war jedoch eindeutig: Religion habe keinen Einfluss, aber das Thema von Hoffnung, das manche in der Religion finden, sei wichtig für sie.

Welche Gedanken stecken sich hinter „Rising Darkness“?

Die Hoffnung ist in ihrer letzten Ausstellung aber schwierig zu erkennen, denn sie wurde vom Krieg in der Ukraine, der Klimakrise und anderen weltweiten Krisen inspiriert. Die Idee für die Ausstellung ist Jurack zum ersten Mal eingefallen, als sie mit dem Zug durch die Schweiz reiste. Während dieser Zugreise durch die Alpen im Jahr 2022 habe sie die schöne Landschaft bewundert, aber ebenfalls bemerkt, dass sie die Schönheit nicht wirklich genießen könne, da sie unter anderem mit Gedanken über den russischen Überfall auf die Ukraine und die Klimakrise beschäftigt gewesen sei. Ihre Gefühle waren ihr kompliziert: Wie kann man eine so schöne Landschaft genießen, ohne dabei an die Klimakrise zu denken, die sie wahrscheinlich zerstören wird?

Woraus besteht die Ausstellung?

Im zweiten Stock des Victoria Gallery & Museums befinden sich die vierzehn Kunstwerke, die den Hauptteil der Ausstellung ausmachen, sowie eine von Jurack ausgewählte Sammlung von Büchern, Briefen und anderen Kunstprojekten. Die vierzehn Kunstwerke, die an den Wänden hängen, sind hauptsächlich schwarz mit einer weißen Gestalt. Die schwarze Farbe wurde durch das Mischen von Asche von verbrannten Weiden- und Haselbäumen mit lettischem Leinöl hergestellt. Neben dem Dunkelmotiv gibt es Motive von Zerstörung und Licht. Die Zeichnung einer beschädigten Tapete neben einer Liste mit zwölf häufig ukrainischen Vornamen bringt sowohl Gefühle von Trauer hervor als auch regt man zum Nachdenken an. Fünf der vierzehn Zeichnungen sind ein Kronleuchter, eine Lampe aus einer Wohngemeinschaft, eine Lampe aus einer Kirche und eine Art Fackel, die man auf dem Land in Lettland und der Schweiz zu finden ist. Sie verkörpern die Redewendung „Die Hoffnung stirbt zuletzt“, die Jurack während ihres Gesprächs sagte. Die Hoffnung bedeutet, daran zu glauben, dass es trotz aller Dunkelheit einen Lichtblick gibt. „Rising Darkness“ von Jurack regt dazu an, sowohl über das Böse in der Welt und die von Menschen verursachte Schäden als auch über die Hoffnung und ihre Kraft nachzudenken. Genau deswegen lohnt es sich, eine halbe Stunde zu investieren und diese Ausstellung zu besuchen.

Über den Autor

Dan studiert Deutsch und Französisch an der Universität Liverpool und hat sein Auslandssemester an der Universität Bonn verbracht. Er ist ein großer Fan der germanistischen Sprachwissenschaft und hat dieses Semester angefangen, Tanzen zu lernen!

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